Richtig Lüften in Corona-Zeiten
AHA+L-Formel = Abstand, Hygiene, Alltagsmasken + Lüften!
Nach aktuellen Erkenntnissen sind Aerosole der Hauptübertragungsweg des neuartigen Corona-Virus. Aerosole sind feinste Partikel in der Luft, die beim Atmen, Sprechen, Husten oder Niesen ausgestoßen werden und an denen Viren anhaften können. Sie können über die Atemluft in die Atemwege anderer Personen gelangen oder über den Kontakt mit Oberflächen übertragen werden.
Insbesondere in geschlossenen Innenräumen können Sie über einen längeren Zeitraum in der Luft verbleiben und stellen somit ein Infektionsrisiko dar. Hält man sich länger in einem schlecht oder nicht belüfteten Innenraum auf, verteilen sich die Aerosole im gesamten Raum und die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung erhöht sich.
Häufiges und richtiges Lüften kann helfen, ein Übertragungsrisiko durch an Aerosolen anhaftenden Krankheitserregern deutlich zu reduzieren und ist ein wichtiger Bestandteil des Infektionsschutzes.
Hier die wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst:
Stellen Sie eine ausreichende Frischluftzufuhr von außen durch freie oder technische Lüftung sicher.
Richtiges und fachgerechtes Lüften von Gebäudeinnenräumen bewirkt eine wirksame Verringerung der Konzentration von Viren, die z. B. durch Sprechen, Niesen oder Husten ausgeschiedenen werden. Dies senkt das Infektionsrisiko in Räumen, die von mehreren Personen genutzt werden.
Wichtig: Durch einzelne lüftungstechnische Maßnahmen können Infektionsgefahren zwar minimiert, aber nicht vollständig ausgeschlossen werden. Wirksamer Infektionsschutz besteht aus der AHA+L-Formel = Abstand, Hygiene, Alltagsmasken + Lüften!
Natürliche/Freie Lüftung
Lüften Sie ihre Räume durch das Öffnen von Fenstern, sollten in Corona-Zeiten Büro-, Veranstaltungs- und Seminarräume alle 20 Minuten für mindestens 5 – 10 Minuten gelüftet werden. Dabei ist die Stoßlüftung mit weit geöffneten Fenstern und am besten auch mit zusätzlich weit geöffneten Türen am effektivsten.
Technische Lüftung – Raumlufttechnische Anlagen
Minimieren Sie bei RLT-Anlagen den Umluftbetrieb. Wenn möglich, verzichten Sie ganz darauf. Kann ein Umluftbetrieb nicht vermieden werden, sollten nach Möglichkeit höhere Filterstufen eingesetzt werden (z. B. von Klasse F7 auf F9), sofern technisch möglich können auch HEPA-Filter der Klassen H13 oder H14 verwendet werden.
Generell sollte darauf geachtet werden, dass sich möglichst wenige Personen gleichzeitig in einem Raum aufhalten. Kann eine hohe Belegungsdichte in Innenräumen nicht vermieden werden, ist eine Überprüfung der Luftqualität sinnvoll. Hierbei wird die CO2-Konzentration mithilfe von CO2-Messgeräten oder –Ampeln gemessen. Hinweis: In Nicht-Pandemiezeiten sind bis zu 1.000 ppm CO2 akzeptabel. Dieser Wert sollte in Zeiten einer Pandemie immer unterschritten werden.
Mobile und dezentrale Lüfter
Mobile und dezentrale Lüfter arbeiten nicht mit frischer Luft von außen, sondern mit der Luft, die sich im Raum befindet. Es findet also kein Luftaustauch statt. Stattdessen wird die vorhandene Luft durch den Lüfter schneller im Raum durchmischt und verteilt so die möglicherweise virenbelasteten Aerosole – dies führt zu einem höheren Infektionsrisiko.
Urheber der zuvor genannten Informationen zum Arbeiten ist die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), Körperschaft des öffentlichen Rechts, Pappelallee 33/35/37, 22089 Hamburg